#1

Gar nicht verwerflich: Cannabispatienten unterstützen

in Arbeitsgruppe "Cannabis als Medizin" 05.04.2013 01:21
von SchmiddiForenhalbgott | 764 Beiträge | 806 Punkte

Cannabis als Medikament – Weil wir Menschen sind

Warum ein Erlaubnisinhaber nach §3 BtmG Abs 2, also ein sogenannter Cannabispatient, die Forderung nach einer Legalisierung von „Cannabis als Medizin“ stellt, ist leider immer noch bei vielen da draußen vor den Bildschirmen nicht ganz klar. So hört man Aussagen wie bspw.: „Warum soll man Cannabis als Medizin legalisieren? Cannabis wird doch schon bei verschiedenen Krankheiten verschrieben. Das ist doch nur ein Vorwand der Kiffer, sich ihren Stoff beim Arzt holen zu können.“
Argumente, die einem manchmal ganz schön sauer aufstoßen können. Ein Cannabispatient vergleicht sich zu Recht nicht mit einem Kiffer. „Kiffer“ ist eine, sowieso schon mit Klischees geprägte Bezeichnung, bei der die Phantasie eines Legalisierungsgegners geradezu beflügelt wird. So ist in ihren Augen ein Kiffer eigentlich ein recht verachtungswürdiges Individuum. Stets durch exzessiven Konsum berauscht, motivationslos und eine Last für die Sozialkassen.
Solche Vergleiche, mit denen ein Cannabispatient mitunter zu kämpfen hat, sind verbale Schläge ins Gesicht dieser kranken Menschen. Niemand hat es verdient, aufgrund seiner Krankheit und dem damit verbundenen Konsum eines unkonventionellen Medikaments, diskriminiert und benachteiligt zu werden.
„Kiffen“ ist auch nur eine Bezeichnung für eine Form des Konsums, bei dem Cannabisblüten oder Haschisch, meistens mit Tabak vermengt, geraucht wird. Diese Konsumform wird jedoch nicht immer von Cannabispatienten wie auch Genusskonsumenten verwendet. Oft wird das Cannabis gegessen, getrunken oder verdampft inhaliert.
Es gibt viele Punkte, die es gilt aufzuklären und richtigzustellen. So kann ein Arzt auch kein Cannabis verschreiben. Sehr wohl kann er aber den Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung eines Patienten bei der Bundesopiumstelle unterstützen und sollte der Antrag genehmigt werden, auch die Selbsttherapie des betroffenen Patienten medizinisch überwachen. Die Verwendung und Verordnung von Cannabis ist also keineswegs legal, solange die Pflanze und ihre medizinisch wertvollen Inhaltsstoffe unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Das Verbot von Cannabis im allgemeinen, hat für Cannabispatienten erhebliche negative Auswirkungen. Der Patient muss nicht nur einen langen bürokratischen Weg beschreiten, um eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. Er muss im Vorfeld einen unterstützenden Arzt und eine Apotheke ausfindig machen, die bereit ist, Cannabis unter Erfüllung bestimmter Auflagen, in ihr Sortiment aufzunehmen. Bei dem negativen Image der Pflanze Cannabis in der Mehrheit der Gesellschaft, stellt sich dies mitunter als mühsame Suche und zeitintensive Aufklärungsarbeit heraus. Für viele Patienten ist dies eine zusätzliche Belastung neben ihrer Krankheit, die sehr an den Kräften, seelisch wie auch körperlich, nagt. In vielen Fällen kann man sagen, dass das eine schiere Unzumutbarkeit darstellt und von niemanden, gesund oder krank, toleriert werden sollte.
Nach dieser kräftezehrenden und nervenaufreibenden Phase im Vorfeld zum Status eines Cannabispatienten, bzw. Erlaubnisinhaber nach §3 Abs2 BtmG, schlägt die Härte des Cannabisverbots erneut zu. Keine Krankenkasse in Deutschland ist zur Zeit bereit, die Kosten für das Cannabis, bzw. einer Cannabistherapie, zu übernehmen. Die Begründung für diese Entscheidung ist kurzgefasst: Die Einstufung von Cannabis/THC als illegales Betäubungsmittel.
Krankenkassen, die Milliarden erwirtschaften, bezahlen keine Therapien mit illegalen Substanzen. Keiner der Patienten hat sich seine Krankheit aber gewünscht oder ausgesucht. Niemand konnte im Vorfeld ahnen, dass sich Cannabis für ihn, als die effektivste und schonendste Medizin erweist. Hier wird mit aller Härte und Ignoranz, das Bestreben eines Kranken nach Linderung seiner Beschwerden und Ermöglichung einer Teilnahme am Leben in der Gesellschaft, bestraft und ignoriert. Sogar das Entgegenkommen seitens einiger Cannabispatienten, die anbieten, ihr Medizinalhanf selber anbauen zu wollen, um eine kostengünstige Versorgung ihres Bedarfs zu decken, wird immer wieder abgelehnt.
Hierzu möchte ich einmal ein Beispiel nennen: Ein Tourette-Patient, mit einem Verbrauch von 5 Gramm Cannabisblüten pro Tag, bezahlt dafür rund 75 Euro in der Apotheke. Der Großteil dieser Kosten wird durch den Import und Transport des Medikaments verursacht. Somit bezahlt dieser Patient in einer Woche 525 Euro, damit er ein beschwerdefreies Leben führen und im Idealfall sogar einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen kann. Das macht dann ca. 2.100 Euro im Monat finanzielle Belastung. Hinzu kommen die Kosten für Unterkunft, Bekleidung, Nahrungsmittel, Strom, Fahrtkosten usw. Wieviel muss da ein Cannabispatient in einem Monat verdienen, um sich ein beschwerdefreies Leben, wie es gesellschaftlich als „normaler Durchschnitt“ gewertet wird, überhaupt leisten zu können? Auch Empfänger von Sozialleistungen wie Hartz-IV, haben keinerlei Anspruch auf Erstattung der Therapiekosten. Ist es nicht Pflicht der Krankenkasse, oder der ganzen gesunden Restbevölkerung, den kranken Menschen zu helfen? Hat es nicht etwas sadistisches, gar perverses an sich, zu tolerieren und tatenlos anzusehen, wie eine von Krankheit gezeichnete Minderheit, durch Ignoranz und sozialer Kälte, Tag für Tag bestraft wird? Bestraft, weil ihr einziger Fehler der ist, dass ihr Körper intolerant gegenüber konventionellen Medikamenten reagiert und sie auf die Hilfe einer Pflanze, die Betonung liegt auf Pflanze, angewiesen sind? Und das nur, um den Symptomen ihrer, teils unheilbaren, Krankheiten zu entfliehen und etwas am Leben teilnehmen können. So wie es der Drang eines jeden gefangenen Menschen ist, in die Freiheit zu gelangen.
Das schockierende Szenario, dass man sich als völlig Unbefangener vor Augen halten sollte, ist die Tatsache, dass die Situation in der man auf Cannabis als Medizin angewiesen ist es sich aber nicht leisten kann, tagtäglich jeden von uns und unseren geliebten Mitmenschen treffen kann. Wie würde man dann, persönlich betroffen, denken und handeln? Ist es nicht so, dass man sich unter diesen Denkanstößen eingestehen muss, dass das Cannabisverbot in seiner heutigen Form, völlig ungerechtfertigt und unmenschlich ist?
Warum müssen diese Cannabispatienten unter einem Gesetz leiden, dass man vor rund 42 Jahren, unter nach heutigem Wissensstand widerlegbaren, haltlosen Begründungen beschloss? Nüchtern betrachtet, werden in diesem Land öfters die Parkgebühren-Ordnungen reformiert, als dass man gewillt ist, sich den Bedürfnissen kranker, wirklich hilfsbedürftiger Menschen zu widmen. Tatsachen und Schicksale, die ein trauriges Zeugnis für einen Sozialstaat ausstellen.
Man muss stets im Gedächtnis behalten, dass man nicht für Cannabis kämpft, wenn man Cannabispatienten unterstützt, sondern für die kranken Menschen, ihr Medikament und die Erstattung der Therapiekosten durch die Krankenkassen. So wie es jedem kranken Menschen zustehen muss. Sei die Krankheit noch so ausgefallen, oder das Medikament noch so ungewöhnlich, man darf keinem Menschen seine Hilfe verweigern, nur weil seine Existenz und die daraus resultierenden Konsequenzen, die als „Normalität“ bezeichnete Grenze überschreiten. Man sollte auch nicht vergessen, dass das Cannabisverbot vor einigen Jahrzehnten, als man es beschloss, unter anderen Motiven entstand, als man es in der Öffentlichkeit verkündete. So kann man behaupten, dass man zu dieser Zeit nicht wirklich vorhatte, die Menschheit vor einer gefährlichen Droge, als eher die Industrie vor einem Konkurrenten zu schützen. In Anbetracht der Tatsache, dass man heute darauf Bedacht ist, ständig neue Gesetze zu erlassen oder alte zu reformieren, grenzt es, aus der Sicht eines Betroffenen, schon an eine große Frechheit, man möchte schon Körperverletzung oder unterlassene Hilfeleistung sagen, dass man seit 1998, seit es den ersten offiziellen Erlaubnisinhaber in Deutschland gibt, weder menschlich noch politisch in der Lage war, dieser wachsenden Zahl der Betroffenen zu helfen.
Darum sollte sich jetzt -2013- jeder ernsthaft die Frage stellen, ob er nicht schon in der Lage ist, die Forderungen der Cannabispatienten zu verstehen, zu akzeptieren und bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu unterstützen. Gelegenheiten wie Gespräche mit Verwandten und Bekannten, bis hin zur Teilnahme an Petitionen, Demonstrationen und Wahlen.
Die Frage ist, ob man über seinen Schatten springen, oder sein eigenes ignorierendes Verhalten mit seinem Gewissen vereinbaren kann? Selbst wenn es sich hierbei um Cannabis als Medikament handelt, ist es eine Medizin, die vielen Patienten schon über Jahre hinweg ohne zu schaden hilft. Niemand dieser Patienten hat im entferntesten etwas mit den typischen Klischeebild eines Hanfkonsumenten gemeinsam, wohl aber mit dem Bild eines Patienten der erfolgreich und nebenwirkungsarm die Symptome seiner Krankheit behandelt. Niemand der Cannabispatienten hat sich seine Lage, seine Krankheit und die Unverträglichkeit gegenüber normalen Medikamenten freiwillig gewünscht. Aber jeder Cannabispatient hat sich für Cannabis entschieden, weil er es nebenwirkungsarm aber wirksam einsetzen kann. In vielen Fällen sind die Kosten für Cannabis-Therapien im Vergleich zu konventionellen Methoden um ein vielfaches billiger und von daher für jede Krankenkasse eine Einsparung. Auch werden durch die gute Verträglichkeit von Cannabis für die Patienten, nicht wie bei den sonst üblichen Medikamenten mit ihren Nebenwirkungen, keine neuen Symptome und Erkrankungen hervorgerufen, die unter Umständen einer kostenintensiven Behandlung bedürfen.
Die heutige Wissenschaft ist den damaligen Erkenntnissen weit vorraus, Cannabis ist die besterforschte Pflanze und dennoch sträubt man sich unverständlicherweise, diese Erkenntnisse für kranke Menschen in vollem Umfang nutzbar zu machen. Der heutigen Zeit weit vorraus, wurde Cannabis schon vor über 10.000 Jahren medizinisch und belegbar verwendet. Die Versorgung war kein Problem, da die Hanfpflanze unter den ehemals legalen Umständen, auch in unseren Breiten in der Natur zu finden war und sogar als Rohstoff durch die Menschen kultiviert und angebaut wurde. Dass man heutzutage berauschenden Hanf frei zugänglich pflanzt, verlangt niemand der Cannabispatienten, man sollte aber Bedenken, welche Auswirkungen die vierzigjährige Hysterie, auf die Gesundheit der heutigen Bevölkerung hat. Zumal uns in diesen Punkten andere Länder schon um Längen voraus sind und beweisen, dass es auch unter menschlicheren Umständen regelbar ist und kein unlösbares Problem darstellt.
Daher ist es jetzt wichtig, nicht morgen oder übermorgen, dass wir den Menschen unsere helfende und unterstützende Hand reichen, denen es schon allein nach allen Regeln des guten Anstandes gebührt: Den Kranken und Schwachen!
Hier geht es nicht um eine verteufelte Pflanze, sondern um menschliche Schicksale, die zu beseitigen, in unseren Händen liegt. Jeder einzelne von uns hat die Freiheit und das Recht, gegen Fehler zu kämpfen und eine Lösung zu bewirken. Jeder von uns ist in Gesetze gezwängt und dennoch besitzen wir die Freiheit selbst denken und entscheiden zu können, was richtig oder falsch ist. Niemand muss mit einem Strom von Gleichgültigkeit, Intoleranz oder dergleichen schwimmen. Es ist auch noch niemandem verboten worden, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu akzeptieren und zu fordern, diese zum Nutzen der Menschheit einzusetzen. Auch den Krankenkassen, sowie dem gesamten Gesundheitssystem hat niemand offiziell verboten, die Therapiekosten der Cannabispatienten zu bezahlen.
Es liegt einzig und allein an der Tatsache, dass man Cannabis generell unter ein Verbot stellte und seit dem nicht bereit ist, eine gesetzliche Änderung herbeizuführen, die kranken Menschen eine bezahlbare Behandlungsmöglichkeit gibt. Kein Patient hat vor, durch die Freigabe von Cannabis als Medikament, weder der Gesellschaft, noch den Krankenkassen zu schaden. Es sei denn, man wertet den Wunsch auf ein erträglicheres Leben als solches.
Jetzt heißt es Farbe bekennen und die Forderungen der Cannabispatienten unterstützen. Forderungen wie die Erleichterung oder Wegfall der Antragsstellung, Anerkennung von Cannabis als Medikament, die Kostenerstattung der Therapien durch die Krankenkassen oder die Anbauerlaubnis zur reinen Selbstversorgung. Denn es darf niemandem verwehrt werden, sich Linderung für seine Beschwerden verschaffen zu wollen, dieses Bedürfnis ist natürlich und menschlich und Bedarf keiner Therapie.
Somit bleibt abschließend nur der flehende Appell an die Vernunft der Menschheit, sowie die Aufmunterung zur objektiven, unabhängigen und weltoffenen Sicht auf die Problematik und einem dementsprechenden Handeln für die Patienten. Nichts ist bezeichnender für den Fortschritt der Menschheit, wie der Umgang der Gesellschaft mit solchen Bedürfnissen. Daher lasst uns mit Herz und Verstand, gemeinsam als gesunder oder kranker Mensch, die längst überfälligen Entscheidungen treffen und realisieren. Für die Patienten, für uns, für eine gerechte und soziale Zukunft. Und für eine Gesundheit, die sich jeder Mensch leisten kann. Weil wir Menschen sind und keine Barbaren.

Die Gelegenheiten, sich zusammen mit Cannabispatienten zu solidarisieren und gemeinsam gegen das geltende Unrecht zu demonstrieren, gibt es gleich zwei Mal in Deutschland. Zum einen haben sich der ACM und der SCM (Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin und Selbsthilfenetzwerk Cannabis Medizin) zusammengetan, um am 20. Juni 2013 ab 14 Uhr in Bonn auf dem Robert-Schuman-Platz (Stadtbezirk Bad Godesberg), vor der Bundesopiumstelle zu demonstrieren. Das Motto dieser Demonstration lautet: „Die Menschenrechte von Cannabispatienten achten!“ und ruft all die Personen zur Teilnahme und Protest auf, die sich zusammen mit den Patienten gegen die menschenunwürdigen Zustände öffentlich zur Wehr setzen wollen. Direkt vor dem bewusst gewählten Ort, wo die Anträge auf Ausnahmegenehmigungen eingehen und über das weitere Schicksal vieler hilfesuchender Patienten Tag für Tag entschieden wird, soll dieser Protest die Menschen sensibilisieren, die sonst nur nach Aktenlage Entscheidungen fällen.Darum ist es auch wichtig, dass trotz des Werktags an dem die Demo stattfindet, möglichst viele Menschen zur Unterstützung erscheinen. Nicht nur direkt betroffene Patienten, deren Angehörige und Freunde sind hierzu dringend erforderlich, sondern auch solche Teilnehmer, die nicht auf Cannabis als Medizin angewiesen sind und dennoch die Forderung aus Überzeugung unterstützen. Es gilt durch eine hohe Zahl von Teilnehmern, der Öffentlichkeit, den Medien und den zuständigen Stellen zu signalisieren, dass es sich bei der Forderung nicht nur um das Interesse einer kleinen Randgruppe handelt, sondern auch ein vermehrtes öffentliches Interesse, an einer Neuregelung im Sinne der Cannabispatienten besteht. Nur so lassen sich die zuständigen Stellen zu Reaktionen bewegen. Nur gemeinsam und zusammenstehend, Hand in Hand, können wir die Zukunft verändern.

Die zweite Gelegenheit im Jahr 2013 öffentlichen mit Cannabispatienten für ihr Medikament zu demonstrieren, findet am 7. September in Köln statt. Dort wird die 2. Kölner Dampfparade vom Cannabis Colonia e.V. in Zusammenarbeit mit Lars Scheimann (1. offizieller Cannabispatient in DE) und Jost Leßmann (Grüne Hilfe e.V.) unter dem Motto „Cannabis in Medicine!“ organisiert. Um 12 Uhr beginnt dort mit der Startkundgebung auf dem Rudolfplatz die mehrstündige Demo. Über eine fast 5 km lange Route wird der Demonstrationsmarsch am Dom vorbei zum Heumarkt marschieren und dort um ungefähr 16 Uhr eintreffen. Ein von Musik und Redebeiträgen durchzogenes Programm, wird die Teilnehmer der Demo bis ca. 20 Uhr reichhaltig über das Thema Cannabis als Medikament und die damit verbundenen Probleme informieren. Auch bei der Dampfparade ist es natürlich wichtig, durch besonders zahlreiches Erscheinen von Demoteilnehmern, eine hohe öffentliche Wahrnehmung zu erzeugen. Während der Dampfparade, wie bei jeder anderen Hanfdemo auch, ist der Einsatz des Einzelnen zur Teilnahme gering, im Vergleich zu Wirkung, die dafür eine große Masse nach außen abgibt. Auch hier kann man viel bewirken, wenn man das Interesse der Medien weckt und die Botschaft der Demo über weite Distanzen vordringt. Immer noch, oder immer mehr, haben die Medien einen erschreckend großen Einfluss auf die Meinungsbildung der Bevölkerung und es sollte versucht werden, diese Möglichkeit für die eigenen Interessen zu nutzen. Es ist ein mühsamer, ermüdender Weg und eine Erniedrigung für kranke Menschen, aber gerade deshalb ist die selbstlose Unterstützung durch Außenstehende ein wichtiges und motivierendes Signal, dass ein Zeichen für die Zukunft setzen kann.


Einen Punkt, der mir hin und wieder auffällt und den ich gerne einmal erwähnen würde, sind einige Kommentare im Internet, die man manchmal liest. Speziell meine ich damit einen kleinen Teil der Genusskonsumenten, die, wenn ich sie richtig verstehe befürchten, dass die Forderungen der Cannabispatienten, ihre eigenen Forderungen nach einer Freigabe von Cannabis als Genussmittel für erwachsene Menschen erschweren würden. Inwieweit diese Befürchtung nachvollziehbar ist, hat sich mir noch nicht offenbart. Richtig ist es aber, dass sich Cannabispatienten aus guten Gründen von der Genussmittelszene distanzieren müssen, aus berechtigter Angst, dass eine Solidarisierung negativ interpretiert wird. Schließlich wird oberflächlich gesagt, jedem Cannabispatienten vorweg unterstellt, Symptome und Beschwerden zu simulieren, um an Cannabis per Ausnahmegenehmigung zu gelangen und sich berauschen zu können. Sinn und Zweck des Konsums von Cannabis für Patienten, ist aber nicht das Erreichen eines Rauschzustands wie dem Genießer, sondern einzig und alleine die Bekämpfung seiner Symptome. Dies mag für skeptische Gegner von Cannabis kaum bis unmöglich nachvollziehbar sein, stellt jedoch die simple Erklärung dar. Das ist einer der Gründe, der den Weg zur Beschwerdelinderung für Betroffene so schwer macht. Unnötig schwer. Daher finde ich es besonders schade, dass sich manch ein Genusskiffer durch Forderungen von Cannabispatienten bedroht fühlt. Auch hier gilt es in Zukunft seine Position zu überdenken und sich solidarisch mit kranken Menschen zu zeigen. Denn nur darum geht es: Um Krankheiten, Erkrankte, das Medikament und seine Finanzierung. Um ein kleines Stückchen Lebensqualität auf einem leidgeprägten Weg und kein Verbrechen.

Wir können eine große Bewegung sein, wenn jeder einzelne das Potenzial sowie die Macht darin erkennt, sich überwindet und endlich für die Durchsetzung von menschenwürdigeren Bedingungen kämpft, statt zu tolerieren und hinzunehmen, was gemeinsam geändert werden kann.

Schmiddi


daniel@cannabiscolonia.de

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#2

RE: Gar nicht verwerflich: Cannabispatienten unterstützen

in Arbeitsgruppe "Cannabis als Medizin" 05.04.2013 13:28
von Thomas Straube (SCM-Mitglied)
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Vielen Dank Schmiddi für diesen hervorragend formulierten Text!
Klsse. LG Thomas

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#3

RE: Gar nicht verwerflich: Cannabispatienten unterstützen

in Arbeitsgruppe "Cannabis als Medizin" 05.04.2013 17:24
von Groooveman
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Schöner Text, aber ich behaupte mal auf so ziemlich jeder GMM Veranstaltung kann man sich auch mit Cannabispatienten solidarisieren. Bei über 100 legalen und vielen tausend illegalen Cannabispatienten deutschlandweit, ist die Wahrscheinlichkeit auch sehr groß das welche vor Ort sind, auch ohne das das Motto der Veranstaltungen sich auf Cannabis als Medizin beschränkt.

Grüne Grüße

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#4

RE: Gar nicht verwerflich: Cannabispatienten unterstützen

in Arbeitsgruppe "Cannabis als Medizin" 05.04.2013 22:08
von SchmiddiForenhalbgott | 764 Beiträge | 806 Punkte

Zitat
aber ich behaupte mal auf so ziemlich jeder GMM Veranstaltung kann man sich auch mit Cannabispatienten solidarisieren. Bei über 100 legalen und vielen tausend illegalen Cannabispatienten deutschlandweit, ist die Wahrscheinlichkeit auch sehr groß das welche vor Ort sind, auch ohne das das Motto der Veranstaltungen sich auf Cannabis als Medizin beschränkt.



Das stimmt. Aber mir ging es hierbei nur um Demonstrationen, die ausschließlich das medizinische Thema behandeln. Demonstrationen die jedermann unterstützen kann, auch wenn man sich nicht so mit Cannabis als Genussmittel anfreunden kann, weil es nur um Kranke und ihr Medikament -keine Droge- geht. Eben aus den genannten Gründen.

Im Genussmittel-Text, der noch in der Entstehung ist, kann man auch von anderen Demos lesen. ;)

MfG


daniel@cannabiscolonia.de

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#5

Test, just a test

in Arbeitsgruppe "Cannabis als Medizin" 17.05.2013 00:14
von tebpaghap
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Hello. And Bye.

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#6

Hanf als Medizin

in Arbeitsgruppe "Cannabis als Medizin" 22.07.2014 15:54
von Cheech
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Ich leide unter einer extrem fortgeschrittenen chronischen Darmerkrankung....ich muss Cannabis konsumieren um überhaupt den Tag überstehen zu können....

Nun habe ich einen guten Anbieter gefunden, der prompt liefert. http://www.buyweedsonline.com
Dies soll nicht als Werbung dienen, doch weiss ich, das viele Leute, wie ich, auf der Suche nach medizinischem Cannabis sind. Darum dieser kleine Tip unter Leidesgenossen

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#7

RE: Hanf als Medizin

in Arbeitsgruppe "Cannabis als Medizin" 15.08.2014 10:45
von kein Name angegeben • ( Gast )
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Zitat von Gast im Beitrag #6
Ich leide unter einer extrem fortgeschrittenen chronischen Darmerkrankung....ich muss Cannabis konsumieren um überhaupt den Tag überstehen zu können....

Nun habe ich einen guten Anbieter gefunden, der prompt liefert. http://www.buyweedsonline.com
Dies soll nicht als Werbung dienen, doch weiss ich, das viele Leute, wie ich, auf der Suche nach medizinischem Cannabis sind. Darum dieser kleine Tip unter Leidesgenossen

ACHTUNG!!! http://www.buyweedsonline.com ist eine SCAM Webseite

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